Die Energiekosten bleiben ein dominierendes Thema. Wer im Altbau oder auch im Dachgeschoss eines jüngeren Hauses wohnt, blickt oft mit Sorge auf die Heizkostenabrechnung. Ein wichtiger Punkt wird dabei häufig übersehen: die Dachfenster. Sie sind der Witterung am stärksten ausgesetzt und nach 15 bis 20 Jahren meist technisch überholt. Aber der Austausch? Klingt nach Baustelle, Schmutz und hohen Kosten. Doch der Trend geht weg von komplizierten Sanierungen hin zu effizienten, schnellen Lösungen. Genau hier setzt die Firma Lichtwunder an, die sich als digitaler Ansprechpartner für den Dachfenster-Tausch positioniert hat.
Sie versprechen, nicht nur für mehr Helligkeit, sondern vor allem für eine bessere Energiebilanz zu sorgen. Wir sprechen heute mit Lenart Shijaku, einem der Experten hinter Lichtwunder, darüber, wann sich ein Tausch wirklich lohnt, welche Mythen rund um die 3-fach-Verglasung kursieren und wie der Staat den Umstieg finanziell unterstützt.
gruendertalk.com: Herr Shijaku, viele Hausbesitzer zögern den Austausch alter Dachfenster hinaus, selbst wenn sie schon 15 oder 20 Jahre alt sind. Abgesehen von offensichtlichen Schäden wie Rissen – was sind die subtilen Anzeichen dafür, dass ich durch mein altes Fenster buchstäblich Geld „verheize“, auch wenn es auf den ersten Blick noch intakt wirkt?
Lenart Shijaku: Das ist eine wichtige Beobachtung. Oft ist es nicht der große, sichtbare Sprung im Glas. Ein klares Warnsignal ist Kondenswasser, das sich innen an der Scheibe bildet, obwohl Sie korrekt lüften und heizen. Das zeigt, dass die Isolierung nicht mehr funktioniert und das Glas einfach zu kalt wird. Auch wenn Sie in Fensternähe ein Gefühl von Zugluft haben oder der Holzrahmen sich feucht anfühlt, ist das ein Indiz. Generell sagen wir: Nach etwa 15 bis 20 Jahren sind die Fenster technisch einfach überholt, selbst wenn sie optisch noch okay sind. Die Dichtungen werden porös, und die Dämmwerte von damals sind mit heutigen, besonders mit 3-fach-Verglasungen, nicht mehr vergleichbar.
gruendertalk.com: Sie werben stark für die 3-fach-Verglasung, die den Wärmeverlust ja fast halbiert. Nun hält sich im Altbau hartnäckig das Gerücht, neue, dichte Fenster würden Schimmel fördern, weil die Feuchtigkeit nicht mehr „atmen“ kann. Was ist dran an dieser Sorge, und wie begegnen Sie dem technisch?
Lenart Shijaku: Dieses Gerücht hören wir oft, es ist aber schlichtweg falsch. Schimmel entsteht nicht durch gute Fenster, sondern durch falsches Lüftungsverhalten in Kombination mit Feuchtigkeit. Ein modernes, 3-fach-verglastes Fenster ist im gedämmten Wohnraum immer ein energetischer Vorteil. Das Problem im Altbau war früher oft, dass die Fenster besser dämmten als die Wand. Die Feuchtigkeit kondensierte dann an der kältesten Stelle – also der Wand. Bei einem Dachfenstertausch ist das aber meist unproblematisch, da das Dachfenster oft ohnehin die kälteste Stelle im Raum ist. Die Ursache für Schimmel bleibt fast immer ein Lüftungsdefizit, kein zu dichtes Fenster.
gruendertalk.com: Lichtwunder stellt den digitalen Prozess in den Vordergrund. In den bereitgestellten Informationen lesen wir, dass ein Standard-Austausch oft nur wenige Stunden dauert, solange das Typenschild bekannt ist. Wie muss man sich diesen schnellen Prozess in der Praxis vorstellen? Kommt da wirklich niemand mehr zum Ausmessen, und was passiert, wenn der Kunde das Typenschild nicht findet?
Lenart Shijaku: Der Schlüssel ist tatsächlich das Typenschild. Bei den großen Herstellern wie Velux, Roto oder Fakro sind die Maße über Jahrzehnte oft standardisiert. Wenn wir die Daten vom Typenschild haben – das der Kunde meist selbst am geöffneten Fensterflügel findet – wissen wir exakt, welches Austauschmodell passt. Die Öffnung im Dach hat ein festes Maß. Solange diese Öffnung nicht verändert wird, ist der Tausch 1:1 möglich. Sollte ein Kunde das Schild nicht finden, helfen unsere Berater. Und wenn der Wunsch besteht, das Fenster zu vergrößern, ist das natürlich ein anderer Prozess, der dann auch eine Woche dauern kann und bei dem ein Fachmann zwingend vor Ort planen muss.
gruendertalk.com: Ein Tausch ist auch eine Kostenfrage. Sie weisen auf die staatliche BAFA-Förderung von 15 % hin, die den Umstieg auf 3-fach-Verglasung oft günstiger macht als die 2-fach-Variante. Aber Hand aufs Herz: Die deutsche Bürokratie bei Förderanträgen ist berüchtigt. Wie viel Aufwand bleibt beim Kunden hängen, und übernimmt Lichtwunder diesen „Papierkram“?
Lenart Shijaku: Da haben Sie vollkommen recht, die Bürokratie ist für viele eine Hürde. Genau das nehmen wir unseren Kunden ab. Die BAFA-Förderung erfordert einen Energieberater, der den Antrag begleitet. Diesen Energieberater stellen wir. Der Kunde muss sich also nicht selbst durch die Antragsformulare kämpfen. Wir sorgen dafür, dass die Voraussetzungen erfüllt sind und der Antrag korrekt gestellt wird. Am Ende ist es genau wie Sie sagen: Durch die 15 % Zuschuss wird das technologisch bessere 3-fach-Fenster oft günstiger als das 2-fach-Fenster ohne Förderung.
gruendertalk.com: Wir sprechen viel über Wärmedämmung im Winter. Doch Dachgeschosse sind oft auch für ihre Hitze im Sommer bekannt. Inwieweit hilft eine moderne 3-fach-Verglasung auch als Hitzeschutz, und welche Rolle spielt der Schallschutz, der ja auch als Vorteil genannt wird?
Lenart Shijaku: Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Die Dämmung funktioniert in beide Richtungen. Die 3-fach-Verglasung mit ihrer Edelgasfüllung zwischen den Scheiben lässt im Sommer die Hitze nicht so schnell in den Raum wie eine alte 2-fach-Verglasung. Der Dachraum heizt sich deutlich langsamer auf. Das steigert den Wohnkomfort im Sommer enorm. Und der Schallschutz ist ein willkommener Nebeneffekt: Die zusätzliche Scheibe bricht die Schallwellen effektiver. Das macht sich bei starkem Regen, Hagel oder auch bei Straßenlärm sofort bemerkbar.
gruendertalk.com: Im Netz finden sich viele Anleitungen zum Selbsteinbau. Sie raten klar zum Fachunternehmen, nicht nur wegen der Garantie, sondern auch wegen möglicher Folgeschäden. Wo genau liegen die größten Tücken beim Einbau, die der Laie typischerweise unterschätzt?
Lenart Shijaku: Die größte Tücke ist nicht das Einsetzen des Fensters selbst, sondern der wasserdichte Anschluss an die Dachhaut. Wir sprechen hier über die exponierteste Stelle des Hauses. Wenn die Abdichtung oder die Dämmung nicht absolut präzise ausgeführt wird, riskieren Sie Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion. Das sind dann keine kleinen Schönheitsfehler, sondern massive Wasserschäden oder Schimmel in der Bausubstanz, die erst Jahre später bemerkt werden und extrem teuer werden können. Ein Fachbetrieb weiß genau, wie diese Anschlüsse herzustellen sind, damit das Fenster auch nach 20 Jahren noch dicht ist.
Herr Shijaku, vielen Dank für diese detaillierten Einblicke.
Bildquellen
- Interview mit Lenart Shijaku: mit freundlicher Genehmigung
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